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Verhaltenstraining
Dr. Johannes Streif

 

 

 

 




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Der Begriff Therapie leitet sich vom griechischen therapeia her: dienen. Heilen ist Dienst. Unsere abendländische Vorstellung und Wirklichkeit des Heilberufes speist sich aus Bildern des Christentums. Gott als Arzt und Heiler, der Glaube als Medizin. Auch wenn wir der Religion heute nicht mehr den gleichen Stellenwert in unserem Leben einräumen wie einst, so blieb das Bild des heilenden Christus der Inbegriff des guten Arztes. Durch die christliche Religion erhielt das Bild des Therapeuten den Wesenszug der Aufopferung im Dienst am Nächsten. Noch in der Neuzeit riskierten Ärzte, sich selbst bei der Behandlung gefährlicher Krankheiten anzustecken. In Kriegen waren und sind die Heilenden nicht selten an vorderster Front des Unheils. Im berühmten »Burghölzli«, dem im Jahr 1870 eröffneten psychiatrischen Krankenhaus der Stadt Zürich, schliefen die dort angestellten Krankenschwestern zunächst mit den Patienten im selben Raum. Hatte Siegmund Freud bereits früh auf die Distanz zwischen Therapeut und Patient großen Wert gelegt, so brachte doch erst die moderne, hochspezialisierte und weithin technisierte "Massenmedizin" eine wirkliche Trennung. Heilen ist kein Beruf mehr, zumindest nicht an sich. Therapie stützt sich heute auf eine Vielzahl von Ausbildungen und Berufen. In gleichem Maße stieg die Zahl der Mittel, der Medikamente und therapeutischen Verfahren. War der Patient früher dem einen Arzt am Ort auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, so kann er heute zwischen vielen Ärzten und ihren Kuren wählen. Therapie ist kein dem Leidenden angetragener Dienst mehr - sie ist eine Dienstleistung, um die man nachsuchen muss. Was aber ist die richtige Therapie? Wo finde ich den richtigen Therapeuten? Und was kommt danach?

 

 

An jenem Abend dachte ich lange und gründlich über den von mir gewählten Beruf nach. Es war verblüffend, eine wie intensive Beziehung man zu einem Kind aufbauen konnte. Fast schien es, als sei Robby mein eigenes Kind geworden, und erst jetzt erkannte ich, wieviel ich für ihn empfand, und mir wurde mit einem Mal schmerzhaft bewusst, was all das für ihn bedeuten musste.

Robert Lane
Robby
Scherz (1986) S.140

 

Was ist die richtige Therapie?

Alles, was hilft, ohne zu schaden! Wir sind heute noch weit davon entfernt, wirklich zu verstehen, wie der menschliche Organismus im Detail funktioniert. Über das Zusammenspiel von Körper und Geist wissen wir noch weniger. Um die richtige Therapie auf dem Wege der Vernunft ermitteln zu können, müssten wir über dieses Wissen und Verständnis jedoch verfügen. Es genügt dazu nicht gezeigt zu haben, dass die Hyperkinetische Störung einen genetischen Anteil unter anderen Ursachen hat. Eine auf die eigentlichen Gründe der Störung abgestellte Therapie muss auch erklären, wie genetische Bestimmungen die Ausprägung der Störung ermöglichen und/oder beeinflussen. Das gilt natürlich auch für jede andere Theorie zur Verursachung der Hyperkinetischen Störung. Wer behauptet, dass die Verhaltensstörung z.B. durch soziale Veränderungen wirksam behandelt werden kann, der muss verständlich machen, inwieweit soziale Faktoren zum Entstehen der Störung beitragen. Solange wir diese "Beweise" nicht eindeutig führen können, gilt der einfache Satz: Therapie - Heilen - ist alles, was gegen die Störung hilft, ohne an gleicher oder anderer Stelle Schaden zu verursachen.

Alles, was helfen und nicht schaden will! Therapie ist eine Absicht - Therapie ist Heilen-Wollen. Im Hippokratischen Eid, einem formellen Standesschwur aus dem antiken Griechenland, heißt es zu den Aufgaben des Arztes: "Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht." Manch therapeutisches Verfahren mag zufällig entdeckt worden sein, als Nebeneffekt einer anderen Behandlung oder durch Testen von Methoden und Wirkstoffen. Zur Therapie wird es jedoch durch den gezielten Einsatz, nachdem seine Wirksamkeit sich erwiesen hat. Auf unbestimmte Hilfe oder den Zufall zu hoffen, ist keine Therapie. Allerdings ist auch eine wirksame Hilfe dann nicht als Therapie zu bezeichnen, wenn sie vom vermeintlich Heilenden nicht zum Zwecke der Heilung gedacht ist. Die für den Kranken erkennbare Heilungsabsicht ist ein Wesenszug therapeutischen Handelns.

Alles, was mir hilft und anderen nicht schadet! 

 

Wo finde ich den richtigen Therapeuten?

Was kommt nach der Therapie?

 

 

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